Gesund halten mit Spaß
Das ist einer der Slogans, die mir immer wieder im Zusammenhang mit meiner Arbeit durch den Kopf gehen. Deshalb habe ich hier einmal zusammengestellt, warum dieser Slogan so stimmig ist.
‚Gesund halten’ ist ein aktiver Prozess. Ich muss immer wieder aktiv meine Gesundheit gestalten um die Balance zu halten. In dem Moment, wo ich glaube, etwas zu besitzen, mich also nicht mehr bewegen, verliere ich die Balance. Denn Leben bedeutet Bewegung. Und natürlich geht es auch im Zusammenhang mit Bewegung nicht darum, starr einem einmal eingeschlagenen Pfad zu folgen. Es ist absolut notwendig, sich an die sich ständig verändernde Umgebung anzupassen, also flexibel zu sein. Erst diese Art der Bewegung erlaubt es mir, meine Gesundheit zu erhalten. Als Bild sehe ich dabei immer einen Menschen, der auf einem Ball balanciert. Es gibt kurze Momente der scheinbaren Ruhe, aber meist sind kleine Anpassungsbewegungen notwendig. Das muss aber nicht einmal anstrengend sein, denn Übung und minimale, aber abgestimmte Korrekturen ermöglichen es dem Menschen, die Balance zu halten, ohne viel Kraft oder Aktivität einzusetzen. Aber Unachtsamkeit oder absolute Passivität führen dazu, dass der Artist die Position verliert und dann wieder mühsam von Neuem auf den Ball aufsteigen muss und durch viel Bewegung eine ausgewogene Position finden muss. Deshalb lieber aufmerksam sein, flexibel reagieren und dadurch gesund bleiben. Im Zusammenhang mit Gesundheit ist das der Bereich der Prävention. Und selbstverständlich ist es absolut hilfreich, ein gutes Gefühl für seinen Körper zu entwickeln, um schneller einwirken zu können.
Innere und äußere Haltung
Unter Haltung verstehe ich äußere Haltung und innere Haltung. Wie Wissenschaftler in zahlreichen Studien belegen konnten, hat unsere Körperhaltung direkten Einfluss auf unser Hormonsystem. Eine aufrechte Haltung (Powerposen) unterstützt die Ausschüttung von Hormonen die unser Immunsystem stärken. Auch das Hochziehen der Mundwinkel (Lächeln, selbst wenn es nur eine Form, also Grimasse ist) bewirkt das Gleiche. Deswegen ist es nicht egal, wie ich stehe, sitze, gehe. Öffne ich die Brust ein wenig zum Leben, hebe den Kopf leicht zum Licht und fühle mich gestützt von der Erde, tue ich eine ganze Menge für meine Gesundheit.
Auch meine innere Einstellung, meine Haltung zum Leben wirkt auf diese Art. Auch hierzu gibt es aufschlussreiche Studien die belegen, dass wir viel mehr von unseren Gedanken geprägt werden, als wir glauben. Dass geht sogar so weit, dass unser Körper nach dem Verzehr eines Milchshakes mehr Ghrelin (Hunger-Hormon) ausschüttet wenn wir glauben, es sei ein light- oder Diät-Produkt als wenn wir glauben, wir hätten einen fetten Deluxe-Shake getrunken. Selbst wenn nachweislich beide Shakes sich in Zusammensetzung und Kalorien nicht unterscheiden. Dabei sollte man doch davon ausgehen, dass unser Körper (Magen-Darm) misst, was an Nährstoffen aufgenommen wurde. Denn schliesslich müssen ja auch die adäquaten Verdauungsenzyme produziert werden, um die Inhaltsstoffe optimal verwerten zu können. Aber selbst in diesem eigentlich autonom agierenden System kommt die Botschaft unserer Gedanken an und bewirkt eine Beeinflussung. Unsere Gedanken sind mächtig. Deswegen kann ich mich stützen, meine Gesundheit stärken, wenn ich Gedanken habe, die positiv sind. Und es hilft dabei nicht, sich etwas einzureden, denn unser Gehirn lässt sich nur von anderen austricksen, nicht von uns selbst. Deshalb klingt das mit den positiven Gedanken manchmal einfacher als es dann nachher ist. Wie alles im Leben ist der Weg dahin ein Prozess. Aber der Weg macht Spass und lohnt sich.
Spass ist absolut wichtig
Womit wir beim abschliessenden Abschnitt für diesen Artikel sind; Spass. Wenn ich an etwas Freude habe, fällt mir die Ausübung viel leichter, als wenn ich mich dazu quälen muss. Das betrifft in Bezug auf das Thema zum Beispiel Ernährung genauso wie Bewegung. Unser Körper erhält ansonsten permanent Doppelbotschaften: Ich gehe ins Fitness-Studio und tue etwas für meine Gesundheit. Aber ich habe überhaupt keinen Spass daran. Natürlich kommt diese Botschaft an und mein Bemühen wird untergraben. Viel effizienter ist es, eine Art der Bewegung zu finden, die mir Freude macht. Ich werde diese achtsamer, bewusster ausführen und dadurch einen deutlich grösseren positiven Effekt erzielen. Genau das gleiche gilt für das Thema ‚Essen‘. Ich selber habe zum Beispiel in meiner Zeit des Übergangs vom Tänzer zum Regisseur eine ganz spannende Erfahrung gemacht: So lange ich im engen Trikot vor dem Spiegel stand und mich ansah, fühlte ich mich immer etwas zu dick. Und ich hatte tatsächlich nachweisliche Rundungen um die Hüfte. (Deswegen fühlte ich mich auch im zeitgenössischen Tanz so wohl, weil es da nicht um die Figur ging 🙂 ) Also versuchte ich meine Ernährung krampfhaft so einzustellen, dass ich abnahm. Das ist mir nie gelungen! Als ich meine ‚Karriere‘ als Tänzer beendete und mir keinen Gedanken mehr um die Ernährung im Sinne von Abnehmen machte, verschwand erstaunlicherweise sogar der kleine Gürtel Bauchfett. Die Überraschung war natürlich gross. Da wurde mir am eigenen Beispiel bewusst, wieviel Macht unsere Einstellung hat. Seitdem esse ich mit Lust, achte auf meine Ernährung, ohne dogmatisch zu sein und bin äusserst zufrieden.
Freude und Lachen gehören zum Glücklichsein und damit zur Gesundheit. Denn Gesundheit ist kein absolut messbarer und statischer Zustand sondern eine Empfindung. Doch dazu in Bälde mehr. Für hier und heute freue ich mich am Leben, achte aktiv auf meine Gesundheit und bleibe dadurch beweglich. Halte auch Du Dich gesund mit Freude, es lohnt. Viel Spaß dabei!
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